Chronik 1

Die Feuerwehr Schönwald besteht in diesem Jahr 149 Jahre!!!

Mehr als vierzehn Jahrzehnte ernster und verantwortungsbewusster Arbeit im Dienste für den Nächsten und zum Schutz des Eigentums unserer Bürger.

Als im Jahr 1875, der genaue Gründungstag war der 13. März, die Wehr ins Leben gerufen wurde, konnten die Männer der ersten Stunde nicht ahnen, welche Tragweite die Einrichtung einer Feuerwehr haben sollte. Es ist der Verdienst jener Gründungsmitglieder die die Notwendigkeit dieser Selbsthilfeeinrichtung erkannt haben und sich freiwillig die Verpflichtung auferlegten bei Feuergefahr das Leben und Eigentum der Mitbürger zu schützen.

Als Gründungstag der Wehr ist, wie bereits erwähnt, der 13. März 1875 festgehalten. Noch im gleichen Jahr übergab die Gemeinde eine gebrauchte Druckspritze den Wehrleuten. Im Jahre 1881 konnte eine neue Spritze von der Firma Netzsch in Selb erworben werden. Der Anschaffungspreis betrug damals 1150 Mark.

 

 

Die Gemeinde Schönwald hatte damals 900 Einwohner,  wovon 68 Männer der Feuerwehr angehörten.

Am 11. März 1900 konnte die Wehr ihr 25- jähriges Jubiläum im engeren Kreis feiern.

Die Ausrüstung wurde im Laufe der Jahre ständig verbessert. So wurde 1903 eine fahrbare mechanische Schiebeleiter von der Firma Magirus in Ulm angeschafft. Diese Leiter war dann auf lange Zeit das Prunkstück der Wehr.

Wenige Jahre später wurde der Bezirksfeuerwehrtag und 1914 der Gaufeuerwehrtag in Schönwald abgehalten. Dieses Jahr brachte aber auch den Beginn des 1. Weltkrieges und alle aktiven Wehrleute wurden zu den Waffen gerufen.

Den Feuerschutz musste dann die Pflichtfeuerwehr übernehmen.  Selbstverständlich gab es zu diesem Zeitpunkt eine Vielzahl von größeren und kleineren Einsätzen. Darüber im Einzelnen  zu berichten würde jedoch den Rahmen sprengen. Der unseelige Weltkrieg hat auch vielen Wehrmännern das Leben gekostet.

 

 

Die erste Jahreshauptversammlung nach dem Krieg fand am 9. März 1919 statt. Es musste in dieser Zeit wieder viel Aufbauarbeit geleistet werden. So wurde zum Beispiel ein neues Gerätehaus an der Grünhaiderstrasse erstellt und konnte 1922 bezogen werden. Zwei Jahre später wurde eine bespannte Motorspritze von der Firma Magirus angeschafft und ein lange gehegter Wunsch der Wehr ging in Erfüllung.

Am 2. August 1925 wurde das 50- jährige Gründungsjubiläum, verbunden mit einem Kinderfest in der Turnhalle und auf dem Sportplatz abgehalten.

Es waren dann auch wieder bis in die dreißiger Jahre hinein viele Brände zu verzeichnen. Der spektakulärste Brand war Anfang Januar 1938. Es brannte die Abteilung C der Porzellanfabrik völlig aus und ca. 150 Einwohner hatten über Nacht ihre Arbeitsplätze verloren. Sie konnten aber erfreulicher Weise nach  und nach in anderen Abteilungen der Porzellanfabrik untergebracht werden.

Noch im gleichen Jahr erhielt die Wehr eine fahrbare Tragkraftspritze TSA 8 des Herstellers Paul Ludwig. Kurze Zeit später begann der  2. Weltkrieg und alle aktiven Wehrmänner wurden wiederum zum Wehrdienst eingezogen. Den Brandschutz mussten Frauen und ältere Männer übernehmen. Auch eine Jugendfeuerwehr wurde aufgestellt.

 

 

Nach dem Ende des Krieges formierte sich die Wehr wieder neu. Am 28. September 1948 wurde erstmals ein Antrag auf ein motorisiertes Löschfahrzeug gestellt.

Im Jahre 1950 war es dann so weit. Die Feuerwehr beging am 2. Und 3. September ihr 75 jähriges Gründungsfest und erhielt als Geschenk ihr erstes Auto, ein  Dodge aus amerikanischen Armeebeständen, der mit einer Magiruspumpe versehen war. Dieses Fahrzeug wurde von der Gemeinde auch zum Schneeräumen eingesetzt und war mit der Zeit diesen Belastungen nicht mehr gewachsen. Die Werkstattaufenthalte häuften sich und die Wehr musste sich mit dem Gedanken tragen, ein neues Fahrzeug zu beantragen.

Doch vorher war ein neues Gerätehaus notwendig. Der Bürgermeister und die Stadträte erkannten diese Notwendigkeit und so konnte am 21. Januar 1961 das neu erbaute Gerätehaus durch Bürgermeister Otto Werner der Wehr übergeben werden.

Wir hatten nun große Hallen, einen Schulungsraum, Schlauchtrockenturm und vieles mehr. Die Feuerwehr war stolz auf ihr neues Haus, konnte man doch nun Unterricht und Übungen besser gestalten.

 

 

Im Jahr 1962 wurde dann auch ein neues Löschfahrzeug LF8 bestellt.  Nach 1 ½ jähriger Lieferzeit konnte am 10. Oktober 1963 die Übergabe des Fahrzeuges an die Wehr erfolgen. Wir konnten dann auch noch einen gebrauchten Ford Bus erwerben, den wir in Eigenleistung als TSF Löschfahrzeug umgebaut haben. So wurden wir allmählich zu einer gut ausgerüsteten Wehr. Die Ausbildung wurde durch das regelmäßige Ablegen von Leistungsprüfungen entscheidend verbessert.

Am 17 Mai 1969 erhielt die Löschgruppe Grünhaid einen Tragkraftspritzenanhänger mit TS 8. So hatten auch sie ein neuzeitliches Löschgerät. Auch in Schönwald wurde durch die Anschaffung von 4 Atemschutzgeräten die Ausrüstung verbessert.

Im Jahre 1973 stellte die Wehr einen Antrag an die Stadt, ein modernes Tanklöschfahrzeug anzuschaffen. Nach mehreren Aussprachen und Beratungen beschloss der Stadtrat den Kauf dieses Fahrzeuges einschließlich Funkausrüstung.

Am 25. Januar 1975 ging der Wunsch der Wehr in Erfüllung. Das Tanklöschfahrzeug wurde übergeben. Es war ein Geschenk der Stadt zum 100 jährigen Jubiläum der Wehr.

 

 

Der Feuerschutz in Schönwald wurde durch diese Anschaffung erheblich verbessert. Es hat sich in den zurückliegenden Jahren oftmals bewiesen, was so ein Tanklöschfahrzeug für einen Wert besitzt.  In diesem Jahr wurde Erhard Wölfel zum Kommandanten der Feuerwehr Schönwald gewählt.  Seine Amtszeit betrug 10 Jahre.

Die Feier zum 100 jährigen Jubiläum fand dann in Verbindung mit dem 26. Kreisfeuerwehrtag im August statt. Das Fest wurde in jeder Beziehung ein voller Erfolg für die Wehr.

Durch Zunahme der Mannschaftsstärke und der Aufgaben der Wehr sahen wir uns in der Folgezeit gezwungen einen Antrag auf einen Mannschaftswagen bei der Stadt zu stellen. Wir fanden einen gut erhaltenen gebrauchten Kleinbus, dessen Anschaffung der Bürgermeister und der Stadtrat auch genehmigten. Die Übergabe an die Wehr erfolgte am 15. Juli 1978.

 

 

Nachdem der Ausrüstungsstand nunmehr einen nahezu optimalen Zustand erreicht hatte, wurde das Hauptaugenmerk nun auf die Ausbildung  gelegt.  Leistungsprüfungen in verschiedenen Stufen wurden abgelegt. 1983 wurde eine 12 köpfige Frauengruppe  gegründet. Unter anderen war Erika Riedl dabei, die heutige Landesfrauenbeauftragt. Die Gruppe hat sich zwischenzeitlich bestens bewährt.

Als Ersatz für den alten Ford Bus erhielten wir 1983 einen neuen Mannschaftswagen.  Da unser altes LF 8 aus dem Jahre 1963 in letzter Zeit immer häufiger Schwierigkeiten bereitete und wir den Feuerschutz unserer Stadt dadurch nicht gefährden wollten, stellten wir  im Jahre 1983 den Antrag auf ein neues Löschfahrzeug.

Nach einigen Vorführungen verschiedener Fabrikate haben wir uns für einen Unimog mit Aufbau der Firma Ziegler entschieden. Dieses Fahrzeug übertraf in seiner Leistungsfähigkeit alles bisher auf dem Markt befindliche. Die Übergabe erfolgte zum 110 jährigen Jubiläum der Wehr am 28. Juni 1983.

Dieses Jahr, war ein besonderes Jahr. Gleichzeitig war die Freiwillige Feuerwehr Schönwald auch Ausrichter des 36. Kreisfeuerwehrtages vom 28.- 30. Juni 1985 des Landkreises Wunsiedel.

Das neue LF 8 hat sich bereits am 2. Oktober 85 bei einem Großbrand in der Bahnhofstrasse Anwesen Schödel/Wagner bestens bewährt. Übrigens war die letzte Fahrt mit dem alten LF8 am 14.7.1985.

 

 

Seit diesem Zeitpunkt war die Wehr glücklicherweise nur noch bei kleineren Bränden und technischen Hilfeleistungen gefordert.  Am 22.2.86 legte Erhard Wölfel nach 10 jähriger Amtszeit sein Amt als 1. Kommandant der Feuerwehr Schönwald nieder.  Nachdem Wölfel nicht mehr durfte, weil er die Altersgrenze erreicht hatte, folgte Horst Riedl als 1. Kommandant für Schönwald. Neuer Wind schadet nie.

Den letzten größeren Festabend konnte die Wehr anlässlich der Standartenweihe am 11. Juni 1988 im Casino der Porzellanfabrik begehen. Riedl war nun schon 4 Jahre 1. Kommandant und wurde am 1.7.1992 zum Kreisbrandmeister ernannt.

Als weitere größere technische Ausrüstung sind für alle Feuerwehrkameraden- und kameradinnen in den vergangenen 10 Jahren Funkwecker zur stillen Alarmierung angeschafft worden.  Die letzte Fahrt mit dem von der Wehr selbst umgebauten TSF fand am 22.11.1992 statt.

 

 

Durch die Eröffnung der Autobahn im Bereich Schönwald im Jahre 1997 war es nötig, die Ausrüstung zu erweitern.

So wurde im Dezember 1997 ein Katastrophenschutzfahrzeug LF16 TS und ein Löschfahrzeug LF16/12 angeschafft. 1998 durfte die Wehr ihre Standarte einweihen. Die Einweihung fand im Casino der Porzellanfabrik statt.  Im Jahre 1999 wurden sämtliche Wehren der Stadt Schönwald mit neuen Schutzanzügen ausgestattet. Das längst notwendige neue Gerätehaus ist derzeit in der Planungsphase. Ein neues Mehrzweckfahrzeug  vervollständigte noch in diesem Jahr die Ausrüstung.

Der Stützpunktfeuerwehr Schönwald kommt mit einem hervorragenden Ausbildungs- und Ausrüstungsstand nunmehr besondere Bedeutung zu. Nach langen Diskussionen und Planungen wurde im Stadtrat beschlossen, dass die Wehr kein neues Gerätehaus bekommt, sondern einen An – und Umbau. Das alte Gerätehaus entspricht nicht mehr den Anforderungen und ist absolut veraltet. Geplant ist ein Rettungszentrum in dem auch Bergwacht und Rotes Kreuz mit untergebracht werden sollen. 2003 begannen nun mit viel Eigenleistung und Schweiß die Renovierungsarbeiten im 1. Und 2.  Stock. Dort, wo einst Feuerwehrleute wohnten wie beispielsweise Erhard Wölfel, entstanden nun Räumlichkeiten für die Feuerwehr, die Bergwacht, die Volkshochschule und das Rote Kreuz.

 

 

Nachdem diese Arbeiten ziemlich abgeschlossen waren, starteten große Baumaschinen im Außenbereich. 3 neue Hallen sollten hinter dem Haus angebaut werden. Und am 25.9.2010 wurde nun endlich das neue Rettungszentrum Schönwald eingeweiht.  

Nachdem die Feuerwehr Schönwald einen kleinen Verschleiß an Mehrzweckfahrzeugen hat, wurde 2010 ein neues, sehr modernes MZF angeschafft. 2010 wurde die Feuerwehr Schönwald ordentlich gefordert. PKW  und LKW Brände, Stoppelfelder brannten, Verkehrsunfälle nahmen zu. Auch die Fortbildung vernachlässigte die Wehr keinesfalls. Regelmäßig wurden Leistungsprüfungen in Wasser und Technischer Hilfeleistung abgelegt. Auch die Jugendgruppe scheute sich nicht, an Wettkämpfen und Leistungsmärschen teilzunehmen.

Im Rahmen des Hilfeleistungskontingentes nahmen zwei aktive Feuerwehrmänner der FF Schönwald an einem 3 tägigen Übungseinsatz am Truppenübungsplatz Wildflecken teil.

Nachdem die Stadt Schönwald eine neue Ortsmitte errichten ließ, konnten wir zusammen mit der Alpenrose 2011 das erste Mal den Maibaum in der Ortsmitte aufstellen. Der Frühschoppen zum Fest fand ab diesem Zeitpunkt im Rettungszentrum statt.

Zu einem Großeinsatz in den Landkreis Bayreuth wurde die FF Schönwald am 12.05.2012 alarmiert! Dort brannte in Fichtelberg die Kristalltherme bis auf die Grundmauern nieder. 700 Einsatzkräfte aus 3 Landkreisen kämpften stundenlang gegen die Flammen.

 

Nachdem der 1. Kommandant Horst Riedl nach 25 Jahren Amtszeit sein 63 Lebensjahr vollendete, stand dieser für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung. Im September 2014 wurde Horst Riedl aus seinem aktiven Dienst als Kommandant und Kreisbrandmeister verabschiedet. Der bisherige 2. Kommandant Andreas Wagner wurde zum 1. Kommandanten gewählt. Das Amt des 2. Kommandanten wurde durch Robert Horvath besetzt. Ein neues Zeitalter begann.

 

 Auch 2015 war für die FF Schönwald ein heißes Jahr. Am 15.04.2015 brannte in Eulenhammer die Heizungsanlage eines Sägewerkes. Immer wieder ist die Landkreisübergreifende Zusammenarbeit gefragt.

 

9 Wochen später wurde das Anwesen des Wiesenfestwirtes Spannruft in Spielberg ein Raub der Flammen. Zusammen mit insgesamt 300 Einsatzkräften kämpfte die FF Schönwald mehrere Stunden gegen das Feuer an. Im Juni 2015 wurde durch die Stadt Schönwald eine Doppelbeschaffung mit der Gemeinde Regnitzlosau zweier Baugleicher HLF 20/16 beschlossen. Hiermit begann die Ersatzbeschaffung für das in die Jahre gekommene TLF 16/25. Um in Zukunft den steigenden technischen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ebenfalls 2015 die Beschaffung des Digitalfunkes für die FF Schönwald in die Wege geleitet.

 

Da die Feuerwehr Schönwald bereits am 13.03.2015 ihr 140 jähriges Bestehen hatte, fand im September der Festkommers im Rettungszentrum mit vielen geladenen Gästen statt. Im Rahmen der Festlichkeit wurde der ehemalige Kommandant Horst Riedl vom 1. Bürgermeister Klaus Jaschke zum Ehrenkommandanten der Stadt Schönwald ernannt.

 

2016

Anlässlich der 700 Jahr Feier der Stadt Schönwald stand das Wiesenfest ganz im Zeichen der Historie der Gemeinde. Am altertümlich gestalteten Festzug nahm auch die Feuerwehr Schönwald teil.